150 Jahre Karl Kraus: „Die letzten Tage der Menschheit“ – Lesung von Roland Astor und Claus Obalski

Der 1874 in Böhmen geborene Schriftsteller Karl Kraus, einer der schärfsten
Kulturkritiker seiner Zeit, Herausgeber der Zeitschrift „Die Fackel“, schuf das
satirische Drama „Die letzten Tage der Menschheit“, ein Werk, das die Zeit des
ersten Weltkriegs im Habsburger Reich behandelt. Das Drama, das in vollem
Umfang vorgetragen, wohl zehn Abende umfassen würde, haben Roland Astor
und Claus Obalski laut „Süddeutscher Zeitung“ mit dem richtigen Gespür für eine
Mischung aus leisen und lauten Tönen klug und überzeugend zusammengestellt.
Die eineinhalbstündige Lesung beginnt mit der Nachricht von der Ermordung des
österreichischen Thronfolger – Ehepaares in Sarajevo und endet mit dem
Untergang der Welt. „Eindringlich führen sie die (deutsch-österreichischen)
Kriegsanstifter und ihre (Wiener) Gesinnungsgenossen vor, entlarven ihren
zynischen Militarismus und spannen sie auf die Streckbank der Satire: Offiziere,
Hofbeamte, Kleinbürger, Journalisten – allesamt kriminell in ihrer Unmoral und
barbarisch in ihrem Patriotismus.“