Christine Prunkl im Gespräch mit Gisela Schneeberger

Eigentlich wollte Gisela Schneeberger ja was Ordentliches lernen und entschied sich nach dem Abitur für das Studium der Psychologie. Bereits nach einem Jahr wechselte sie an die Otto-Falckenberg-Schule, an der sie eine dreijährige Schauspielausbildung absolvierte.

Diese Entscheidung ist aus unserer Sicht – also der des Publikums – die beste, die sie hätte treffen können. Was wäre uns sonst entgangen: vergnügliche Stunden auf der Couch vor dem Fernsehgerät („Fast wia im richtigen Leben“ mit Gerhard Polt), Angriffe auf die Lachmuskeln im Kino („Langer Samstag“, „Eine ganz heiße Nummer“) – willkürlich aus der Liste ihrer vielen Filme und TV-Serien herausgegriffene Titel. Aber Gisela Schneeberger überraschte ihr Publikum auch mit Rollen, in denen sie ihre Sensibilität und ausdrucksstarke Darstellung unter Beweis stellte: etwa als an Demenz Erkrankte („Für Dich dreh ich die Zeit zurück“) oder als Richterin im wunderbaren Film „So wie Du bist“, die allmählich erkennt, welches Potenzial in der Jugendlichen mit Down-Syndrom steckt, die sie betreuen soll. Zuletzt wurde Gisela Schneeberger bei einer Lesung in der geretteten Lach- und Schießgesellschaft bejubelt. Wir hoffen auf Fortsetzung.