Programm – 2. Quartal 2017


Programm April bis Juni 2017


 

Montag, 3. April, 19.00 Uhr
Münchner Künstlerhaus, Clubraum 1, Lenbachplatz 8, Tram 19, S-Bahn Karlsplatz (Stachus)

Kulturstammtisch

Christine Prunkl im Gespräch mit Salome Kammer

Salome Kammer wurde einem breiten Publikum bekannt durch ihre Rolle der Cellistin Clarissa Lichtblau in Edgar Reitz‘ „Heimat“-Zyklus. Sie studierte zunächst Musik an der Folkwang Hochschule in Essen mit Hauptfach Violoncello und nahm nebenher auch Schauspielunterricht. Fünf Jahre lang gehörte sie dem Schauspielensemble der Städtischen Bühnen Heidelberg an. Nach München zog sie, als Edgar Reitz die weibliche Hauptrolle in „Die zweite Heimat“ mit ihr besetzte. Während der Zeit der Dreharbeiten ließ sie ihre Stimme ausbilden. Zehn Jahre lang sang und spielte sie Eliza Doolittle in „My fair Lady“ am Gärtnerplatztheater. Doch ihr Repertoire ist weit gefächert, von den Klassikern der Moderne bis zu zeitgenössischen Komponisten wie Wolfgang Rihm, Peter Eötvös oder Jörg Widmann. International hat sie bei der Uraufführung zahlreicher Werke neuer Musik mitgewirkt. Mit ihrem Duopartner Rudi Spring erarbeitete sie sich ein vielfältiges Liedrepertoire, das auf diversen CDs veröffentlicht wurde. Pures Vergnügen bietet sie zusammen mit dem Pianisten Peter Ludwig durch die Vertonung verschiedener Kurse des Angebots der Volkshochschule, „Chanson bizarre“, die ihr Auftritte auf vielen Kleinkunstbühnen bescherte.

Salome Kammer unterrichtet an der Musikhochschule München Neue Musik für Gesang. 2015 wurde sie mit zwei Preisen geehrt, dem Schneider-Schott Musikpreis in Mainz und dem Schwabinger Kunstpreis.

 

Dienstag, 4. April, 19.00 bis 20.00 Uhr
Literaturhaus München, Haltestelle Odeonsplatz, U 3/4/5/6

Herlinde Koelbl: Refugees – Eine Herausforderung für Europa

Herlinde Koelbl widmet sich mit ihren Fotografien und Interviews vor dem Hintergrund der europäischen Konvention für Menschenrechte und der Genfer Flüchtlingskonvention der konkreten Lebenssituation von Geflüchteten nach Ihrer Ankunft in Deutschland, Italien oder Griechenland. Sie zeigt Menschen voller Hoffnung, ihre Versuche, den Alltag zu gestalten, Privatheit zu schaffen und wie mit Warten und Langeweile umzugehen ist. Die Ausstellung beinhaltet auch Informationen zur aktuellen rechtlichen und politischen Lage.

Neben zahlreichen Preisen wurde Herlinde Koelbl im Jahr 2015 mit dem kulturellen Ehrenpreis der LH München ausgezeichnet. Sie ist eine international angesehene Fotografin und vielseitig tätig, u.a. hält sie Vorträge, verfasst Kolumnen für das ZEITmagazin und hat mehr als zwei Dutzend Bücher zu sehr unterschiedlichen Themen herausgebracht. Wir freuen uns, dass Sie uns persönlich durch die Ausstellung führen wird.

Wegen begrenzter Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung bei Renate Kürzdörfer bis zum 27.3.2017 erforderlich (siehe Anmeldungen). Der Unkostenbeitrag beträgt 10 € für Eintritt und Führung. Genaue Informationen zum Treffpunkt erhalten Sie mit der Teilnahmebestätigung.

Organisation: Renate Kürzdörfer

 

Dienstag, 25. April, 19.00 Uhr
Künstlerhaus, Millerzimmer, Lenbachplatz 8, MVV bis Karlsplatz (Stachus)

Wohlan denn, so retten wir halt das Abendland

Ökosoziale Marktwirtschaft ist das beste Gegengift
für rechtspopulistische Verwirrung und Verrohung

Der Kampf gegen Neonationalisten, Mauernbauer und Rechtspopulisten ist keine normale politische Kontroverse, sondern ein Kulturkampf. Anders als von Huntington vorausgesagt, kommen die schlimmsten Bedrohungen des Westens derzeit von innen, nicht von außen. Aufrichtigkeit, Nüchternheit, Respekt, Verantwortung, Vernunft, Weltenoffenheit und Humanität bleiben auf der Strecke, wo Rechtsnationale auf dem Vormarsch sind. Dabei liegen die Gegenmittel auf der Hand: Genau die abendländischen Werte, die im Kalten Krieg so oft beschworen, aber auch missbräuchlich instrumentalisiert wurden. Wenn Europa und Amerika ihren besten Traditionen verpflichtet bleiben, finden sie dort alles, was für eine bessere und humanere Gesellschaftsordnung nötig ist.

Ein Vortrag von Diplomvolkswirt Dr. Anselm Görres, seit 1994 Anbieter von Management auf Zeit, außerdem President von Green Budget Europe in Brüssel, Ehrenvorsitzender des Forums Ökologische Marktwirtschaft in Berlin und Mitgründer der Ökosozialen Hochschultage.

Einführung: Dr. Hildegard Kronawitter (WirtschaftsForum der Sozialdemokratie). Eine Kooperationsveranstaltung des KulturForums mit dem WirtschaftsForum.

Organisation: Gunda Wölk.

 

Montag, 8. Mai, 19.00 Uhr
Künstlerhaus, Lenbachzimmer, Lenbachplatz 8, MVV bis Karlsplatz (Stachus)

Kulturstammtisch

Dr. Oskar Holl im Gespräch mit Dr. Simone Egger

Eine Kulturwissenschaftlerin betrachtet – nicht nur – München

Simone Egger, geb. 1979, hat mit ihrer Doktorarbeit „München wird moderner“ – Hochschulpreis der Landeshauptstadt München und Promotionspreis der Münchner Universitätsgesellschaft – eine Biographie des München der 1960er Jahre geschrieben, die ein Schlüsselwerk für das Verständnis dieser Münchner Epoche ist (erschienen 2013). Schon ihre Magisterarbeit über die Wiesntracht erhielt als Buch (2008) eine Öffentlichkeitsresonanz weit über volkskundliche Fachkreise hinaus. 2014 äußerte sich Simone Egger mit dem Buch „Heimat. Wie wir unseren Sehnsuchtsort immer wieder neu erfinden“ abermals zu einem kulturell wie sogar konkret-politisch hochaktuellen Thema. Wir wollen uns mit Simone Egger, die zurzeit eine Habilitationsstelle an der Universität Klagenfurt innehat, nicht nur über ihre Studienstadt München unterhalten, sondern beispielsweise auch über ihre Funktion als Mitglied der Jury für Freien Tanz der Landeshauptstadt München oder allgemein über die Sicht einer Kulturwissenschaftlerin auf die Welt von heute.

 

Samstag, 13. Mai, ca. 9.00 bis 17.00 Uhr
Hauptbahnhof München

Ortstermin Landshut
Architektur-Exkursion in eine gefährdete Altstadt

Landshut hat eine der schönsten Altstädte Deutschlands – noch. War die einstige wittelsbachische Residenzstadt – diesen Sommer feiert die Stadt wieder einmal ihre legendäre Landshuter Hochzeit – jahrhundertelang in einen Dornröschenschlaf gefallen, so hat die Immobilienspekulation schon seit den 1970er Jahren und besonders seit der Fertigstellung des Flughafens München II auch diese alte Stadt entdeckt. Häuser werden bewusst dem Verfall überlassen und abgerissen. Aus dem historischen Kern mit seiner warmen Wohlfühlatmosphäre könnte eine kalte Fassadenstadt werden. Landshut ist aber mit seinem bekannten Sohn, dem Architekturjournalisten und Filmemacher Dieter Wieland, auch der Ursprung einer bürgernahen Denkmalschutzbewegung. Wir werden unter der Leitung von Thomas Stangier vom Verein der Freunde der Altstadt Landshut e.V. eine Führung zu guten und nicht so guten Beispielen alten und heutigen Bauens in Landshut machen, in einer urbayerischen Traditionsgaststätte zum Mittagessen einkehren und auch darüber hinaus das Ambiente dieses Gesamtkunstwerkes Landshut auf uns wirken lassen.

Wegen begrenzter Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung bei Gunda Wölk bis zum 1. Mai erforderlich (siehe Anmeldungen). Der Unkostenbeitrag beträgt 17 € für Mitglieder, sonst 20 €, und enthält die Bahnfahrt nach Landshut und zurück, die Busfahrten innerhalb Landshuts und die Stadtführung. Genaue Informationen zum Treffpunkt und zu den Abfahrtszeiten erhalten Sie mit der Teilnahmebestätigung.

Organisation: Dr. Oskar Holl, Gunda Wölk.

 

Dienstag, 16. Mai, 19.00 Uhr
Künstlerhaus, Millerzimmer, Lenbachplatz 8, MVV bis Karlsplatz (Stachus)

Die ersten 115 Tage Präsidentschaft Trump

– und wie geht es weiter?

Dieser Machtwechsel war gewiss kein Alltagsgeschäft in einer der ältesten Demokratien der Welt. Auch noch Monate nach dem Amtsantritt von Donald J. Trump als US Präsident schüttelt man jeden Tag ungläubig den Kopf fragt: Ist das alles wahr? Deshalb wollen wir – als Fortsetzung des Gesprächs mit der Generalkonsulin der USA bei unserem Kulturstammtisch im März – noch einmal unter einem anderen Blickwinkel die USA unter Trump behandeln. Dummdreiste Tweets, ein Krieg gegen die Medien, narzisstische Rechthabereien, Widersprüchliches, Missachtung demokratischer Grundprinzipien. Aus der Ferne überaus bizarr und besorgniserregend. Aber wie sieht es in den USA selbst aus? Bewähren sich die Checks und Balances? Formiert sich eine Gegenbewegung? Ist dieser Präsident bedrohlich oder belustigend?

Andreas Ströhl, ehemaliger Festival-Leiter des Münchner  Filmfestes und Mitglied des Kuratoriums des Kulturforums, ist seit der US-Wahl im Herbst 2016 Regionalleiter des Goethe Instituts Nordamerika. Er lebt in Washington, hat mit vielen Beobachtern der Entwicklung, Künstlern und Intellektuellen gesprochen.

Organisation: Prof. Dr. Thomas Hinz und Christine Prunkl.

 

Montag, 12. Juni, 19.00 Uhr
Künstlerhaus, Clubraum 1, Lenbachplatz 8, MVV bis Karlsplatz (Stachus)

Kulturstammtisch

Christine Prunkl im Gespräch mit Matthias Lilienthal

Als bekannt wurde, dass Matthias Lilienthal, der vormals erfolgreiche Intendant des Berliner HAU (Hebbel am Ufer), Johan Simons an den Münchner Kammerspiele ablösen wird, wurde er mit neugieriger Spannung erwartet. Man ließ ihm jedoch nicht viel Zeit, früh meldeten sich kritische Stimmen zu Wort, Unzufriedenheit mit seinen Entscheidungen wurde teilweise recht harsch geäußert. Wodurch zog sich der erfahrene und in Berlin erfolgreiche Theatermann diesen Unmut zu? Verdient Lilienthals Konzept von Performances, Einbindung der freien Szene und internationaler Künstler diese Skepsis? Es gibt durchaus Gegenstimmen, die dafür plädieren, diesem Theaterexperiment  eine Chance zu geben, es sei zu voreilig, darüber den Stab brechen zu wollen. Man spricht von drei Jahren, die es benötige, um das Experiment abschließend beurteilen zu können. Im Juni kann Matthias Lilienthal auf zwei Jahre an den Kammerspielen zurückblicken. Sind Kritiker durch erfolgreiche Inszenierungen stiller geworden, ist mittlerweile eine größere Akzeptanz zu spüren? Darüber und welche weiteren Pläne er verwirklichen möchte, aber auch über seinen bisherigen beruflichen Werdegang diskutieren wir mit Matthias Lilienthal.

 

Samstag, 24. Juni, 16.00 bis 18.00 Uhr
Halle 50, Städtisches Atelierhaus am Domagkpark, Margarete-Schütte-Lihotzky-Straße 30, Tram 23 Domagkstraße, Bus 50 Gertrud-Grunow-Straße

Tage der offenen Tür

Führung durch die Ateliers am Domagkpark

Im Städtischen Atelierhaus am Domagkpark bietet die Stadt München etwa 100 Räume für bildende Künstlerinnen und Künstler an. Eine denkbar breite Vielfalt an Ausdrucksformen heutiger Kunstschaffender lädt zur Entdeckung ein. 2014 fand eine erste Rotation der Kunstschaffenden statt, so dass auch jene, denen das Gelände bereits bekannt ist, neue Eindrücke sammeln können.

Am letzten Juni-Wochenende finden die Tage der offenen Tür statt – eine sehr gute Gelegenheit, einige ausgewählte Ateliers zu besuchen, etwas über die Geschichte des Geländes zu erfahren und einen Eindruck von der Vielfalt in den Bereichen Malerei, Fotografie, Bildhauerei und der neuen Medien zu gewinnen. Im Anschluss an die Führung können die Besucherinnen und Besucher die Ateliers selber weiter erkunden. Wegen begrenzter Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung bei Lars Mentrup bis zum 1. Juni erforderlich (siehe Anmeldungen).

Organisation: Lars Mentrup.

 

Montag, 26.Juni, 19.00 Uhr
Münchner Künstlerhaus, Clubraum 1, Lenbachplatz 8, Tram 19, S-Bahn Karlsplatz (Stachus)

Besonders wertvoll, doch oft umstritten:
Das UNESCO-Welterbe

Oft kommt Stolz nationaler Akteure auf, manchmal ist es schlichtes Erstaunen der globalen Öffentlichkeit, wenn über die Neuaufnahme oder auch die Streichung von Städten, Schlössern, Kirchen und Moscheen, Naturlandschaften aus dem Weltkulturerbe entschieden wird. Weltkulturerbe und Weltnaturerbe, derzeit über 1.000 Stätten in über 160 Ländern. Was darunter fällt, darüber berät und wacht die UNESCO, eine Organisation der Vereinten Nationen mit Hauptsitz in Paris. Die Entscheidungsprozesse sind voraussetzungsvoll und oft schwer prognostizierbar. Wie läuft die Auswahl ab? Vor allem aber, was bedeutet es, in die Liste des Welterbes aufgenommen zu werden? Dr. Hilmar Schäfer, Sozial- und Kulturwissenschaftler an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder, hat die spannenden Bewertungs- und Aushandlungsprozesse untersucht und wird an ausgewählten Beispielen aufzeigen, was man daran auch über das gesellschaftliche Verständnis von Kultur und Natur lernen kann. In München steht übrigens nichts auf der Liste des Welterbes, in Regensburg ist es die ganze Altstadt.

Organisation: Prof. Dr. Thomas Hinz.


Anmeldungen

Bei Veranstaltungen, für die Anmeldungen nötig sind, werden wegen der begrenzten Teilnehmerzahl Mitglieder vorrangig berücksichtigt. Begleitpersonen von Mitgliedern können nur dann berücksichtigt werden, wenn noch Platz ist. Geben Sie bei Ihrer Anmeldung unbedingt Adresse und Telefonnummer an. Die Teilnehmer erhalten nach der Anmeldefrist eine Teilnahmebestätigung mit weiteren detaillierten Informationen zu der jeweiligen Veranstaltung. Alle Anmeldungen innerhalb der Anmeldefrist werden berücksichtigt und zwar danach, wie oft das Mitglied im vergangenen Jahr Zu- oder Absagen bekommen hat und ob Veranstaltungen ohne abzusagen nicht besucht wurden. Bitte melden Sie sich möglichst erst dann an, wenn Sie sicher sein können, dass Sie den Termin auch wahrnehmen können.


Februar/März 2017 – Renate Kürzdörfer, Gunda Wölk

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